Tatjana Utz (*1975 in Starnberg) studierte von 2001-2006 an der Akademie der Bildenden Künste München Malerei und Grafik und schloss das Studium 2006 als Meisterschülerin von Sean Scully mit Diplom ab. Sie lebt und arbeitet in München.
In ihren Werkreihen beschäftigt sich Tatjana Utz immer mit dem Thema Mensch. Dabei können Filme, geschichtliche Ereignisse, Individuen, gesellschaftliche Besonderheiten Reiseerlebnisse oder Biografien Auslöser sein. Häufig arbeitet sie auf der Basis von Interviews, die dann in Form von Textcollagen in die Werkreihen integriert werden. Das Thema Identität und Individuum zieht sich als roter Faden durch ihre Arbeiten. Ausgehend von Persönlichkeiten, die stellvertretend für die von ihr untersuchten Ereignisse sind, beleuchtet sie historische, politische und soziologische Gegebenheiten und stellt den Betrachter in ihren Installationen den Ergebnissen gegenüber oder bindet ihn als Teil der Installation in das Geschehen ein.
Tatjana Utz arbeitet immer in Serien. So entstehen zusammenhängende Werkblöcke, die in der Regel narrativ angelegt sind und Geschichten erzählen. Ausgehend von einem klaren Konzept, das im Vorfeld mittels Recherche und „Sammelarbeit" über viele Monate erarbeitet wird, kristallisiert sich im Arbeitsprozess eine vielteilige Gesamtinstallation heraus, die komplett oder in Teilen gezeigt werden kann. Man kann von konzeptueller Malerei sprechen. Formal geht es Tatjana Utz immer wieder darum, die Grenzen klassischer Medien auszuloten. Aquarelle werden durch die Überlagerung mehrerer Bilder in Objektkästen in die Dreidimensionalität überführt, Ölmalerei als lebensgroße Cutout-Figuren skulpturenartig in den Raum gestellt, Wände funktionieren wie überdimensionale Buchseiten. Gearbeitet wird in klassischen Techniken, wie Öl- und Acrylmalerei, Zeichnung und Linolschnitt.